QUAE EST IN TEMPORE
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Kirche St. Maximin, Bettingen

Pfarrkirche Bettingen

Das heutige Dorf erwuchs aus der Siedlung Frenkingen, die mit einer Kirche für 1042 urkundlich überliefert ist. Das nordöstlich benachbarte Altbettingen erscheint urkundlich erstmals 1319, seine Peterskirche ist 1330 bezeugt. Diese Siedlung wurde im 17. Jahrhundert aufgegeben.

Die heutige Bettinger Kirche stammt aus zwei Teilen: dem dreigeschossigen Westturm von 1899 des Düsseldorfer Architekten Joseph Kleesattel und dem dreischiffigen Langhaus von 1953/55 nach Plänen des Architekten Friedrich, Trier. Den Turm gliedern Horizontalgesimse und als Schallarkaden Drillingsfenster. Seinen achteckigen Spitzhelm begleiten auf den Ecken schlanke Pyramidendächer. Mit den hohen Rundbogenfenstern im vierachsigen Schiff und dem dreiseitig gebrochenen Chor erinnert der Neubau von 1953 außen an seinen spätbarocken Vorgängerbau.

Der Hallenraum ist flachgedeckt; Bögen auf Viereckstützen verbinden das weite Mittelschiff mit den niedrigeren Seitenschiffen. Ungleich bedeutender als die Architektur ist das Inventar der Kirche: Sie besitzt drei steinerne Altarretabel der Renaissance, die kurz nach 1600 entstanden sind. Die mehrgeschossigen Altaraufbauten aus rotem Sandstein schaffen in Muschelnischen und zwischen Säulen und Hermenpilastern Platz für Figuren und Reliefs. Seitliches Rollwerk und Voluten schmücken sie zusätzlich. Der Hochaltar zeigt Bilder Mariens und des Hl. Johannes. Ihn krönt eine Figur des Kirchenpatrons. Sein vorgesetzter hölzerner Tabernakel und das Antependium stammen wie die Antependien der Seitenaltäre aus der Zeit um 1780 und sind mit reichem Rokoko-Schnitzwerk verziert. Den linken Seitenaltar mit Figuren des Hl. Sebastian, der Hl. Barbara, der Hl. Katharina und des Hl. Antonius bekrönt ein Kreuzigungsrelief. Der Marienaltar rechts besitzt eine Standfigur seiner Patronin und darüber Reliefs mit Szenen aus dem Marienleben. Aus dem 18. Jahrhundert stammen die Kanzel mit Schalldeckel, zwei Beichtstühle, die Kommunionbank und in der Vorhalle ein auferstehender Christus. Eine ebenfalls hier aufgestellte Mater Dolorosa ist spätgotisch.

Filialkirche St. Ignatius und St. Franz Xaver, Halsdorf

Filialkirche St. Ignatius und St. Franz Xaver Halsdorf

Weiter in die Vergangenheit zurück als die erste — unsichere — urkundliche Nennung von Halsdorf von 798/99 reichen Reste einer kleinen dreischiffigen Holzpfostenkirche des 7. Jahrhunderts. Sie wurden beim alten Friedhof — er lag in Richtung Olsdorf — ausgegraben. Eine Kapelle wird zuerst im Jahre 1666 genannt, der heutige Bau stammt aus dem 18. Jahrhundert bzw. von 1963.

Der zweiachsige Saalbau mit dreiseitig schließendem Chor und einem Dachreiter im Westen wird von Rundbogenfenstern mit Kämpfer- und Keilsteinen belichtet. Sein profiliertes Türgewände wurde bei der Kirchenerweiterung des Architekten Bert Emmerich aus Bitburg von der alten Westwand seitlich in den Erweiterungsbau versetzt. Dieser verlängert das Schiff um ein Drittel, besitzt eine Empore und –wie heute auch der Altbau- eine flache, holzverkleidete Tonnenwölbung. Der hölzerne frühbarocke Säulenaltar rahmt eine Figurennische des späten 18. Jahrhunderts. Um 1920 entstand in neubarocken Formen das Südwestfenster mit dem Hl. Isidor. Das Marien- und Michaelisfenster sind Arbeiten von Rudi Schillings von 1952.

Filialkirche Olsdorf - Rochuskapelle beim Hoorhof

Filialkirche Olsdorf - Rochuskapelle beim Hoorhof

Für das urkundlich 1473 erwähnte Dorf ist im Jahre 1640 eine Kapelle beim Hoorhof überliefert. Der heutige Bau liegt an anderer Stelle nördlich über dem kleinen Ort und wurde 1928 nach Plänen des Baumeisters Jakob Marx, Koosbüsch, in neubarockem Stil errichtet. Der dreiachsige, rechteckige Putzbau wird von Sockel, Lisenen, Gesimsen sowie von korbbogig schließenden und hochovalen Fenstergewänden mit skulptierten Keilsteinen aus Sandstein gegliedert. In drei Absätzen führt eine Treppe zur Eingangsseite mit dem nur leicht vor die Fassade tretenden Turm. Das oberste seiner drei Geschosse steht frei und trägt eine geschwungene Haube. Das Innere besitzt eine Empore und eine Flachdecke mit Vouten. Gurte auf Rechteckvorlagen betonen das Altarjoch. Den barocken Säulenaltar arbeitete in den 1930er-Jahren der Bildhauer Walter, Trier, um. Er schuf auch andere Teile der neubarocken Einrichtung. Das Kommunionbankrelief zeigt das letzte Abendmahl nach Leonardo da Vinci und wurde wie die Kreuzwegreliefs 1932 von Bildhauer G. Mayr aus Oberammergau geschaffen.

Filialkirche St. Hubertus, Stockem

Stockem wird mit seiner Kirche 1132 erstmals urkundlich genannt. Inmitten des ummauerten alten Friedhofs liegt der mächtige dreigeschossige romanische Chorturm. Über quadratischem Grundriss errichtet, zeigt er auf drei Seiten Zwillingsfenster mit eingestellten Säulchen als Schallarkaden. Ihm folgt nach Westen das fast quadratische Schiff aus der Zeit um 1500. Strebepfeiler mit gebogenen Abdeckplatten, die sich verjüngen, gliedern die Außenwände, die von einem mit Kehle und Rundstab profilierten Rundbogenportal und von Fensteröffnungen verschiedener Form und unterschiedlicher Größe durchbrochen werden.

Ein sechseckiger Mittelpfeiler und gerundete Dreivierteldienste tragen im Schiff das reiche spätgotische Rippengewölbe. An der Nord-, Süd- und Westwand reichen seine Dienste mit ihren Sockeln und Basen bis zum Boden, an der Ostwand enden sie auf Konsolen in Höhe der Kämpferplatten des Triumphbogens. In den beiden Westjochen bilden die Gewölberippen einen Stern aus; wegen des Triumphbogens zeigen die beiden Ostjoche verzogene, halbe Sternfigurationen. An den Schnittstellen der kräftigen Rippen sitzen derbe Schlußsteine und Wappenscheiben.

Der gerade schließende Chor besitzt ein Kreuzrippengewölbe, es wird von Dreiviertelpfeilern mit Basen und polygonalen Sockeln getragen; die Dienste haben im Gegensatz zu denen des Schiffs Kapitelle. In den seitlichen Chorwänden befinden sich halbrund schließende Nischen; in der südlichen sitzt ein Fenster, die nördliche umgreift das Oberteil einer Sakramentsnische mit Kleeblattbogen und Blumenzier. Um 1770 entstand der reiche Rokoko-Altar, ein hölzernes Tabernakelretabel mit anbetenden Engeln und Putten. Sein Antependium ist gebaucht. Heiligenfiguren des 18. Jahrhunderts und ein Kruzifix bekrönen das Retabel; seitliche Türen komplettieren es zu einer Altarwand. Beachtung verdient auch der polygonale, steinerne Taufstein aus der Erbauungszeit. Der schöne Innenraum wurde 1977 in Anlehnung an spätgotische Befunde neu gefasst.

Filialkirche St. Agatha, Wettlingen

Filialkirche St. Agatha Wettlingen

Gegen 1200 erscheint das Dorf erstmals in einer Urkunde. Eine Kapelle ist seit 1570 belegt. An ein kleines, im scheitrechten Portalsturz ins Jahr 1758 datiertes Schiff schließt sich ein etwas höherer, gerade schließender Chor mit Dachreiter an. Ein kleines Spitzbogenfenster in der Rückwand, das Kreuzgratgewölbe auf einfachen Konsolen und der gedrückte, niedrige Triumphbogen machen seine Entstehung im Spätmittelalter wahrscheinlich. Sein zweigeschossiger Altaraufbau des 17. Jahrhunderts zeigt im Untergeschoß drei schlichte Figurennischen und Fruchtgehänge, darüber rahmen Säulen und Volunten ein Relief mit dem Hl. Hubertus. Das qualitätvolle Antependium ist eine Arbeit des späten 18. Jahrhunderts. Steinskulpturen der Hl. Ottilie und des Hl. Willibrord (vor 1700) stehen in Figurennischen neben dem Triumphbogen, in dem ein barockes Weihwasserbecken hängt. Modern sind die Kreuzwegreliefs aus Stuck und eine Holzmadonna des Trierer Künstlers Paul Siegert. Je zwei Fenster belichten heute Chor und Schiff.