QUAE EST IN TEMPORE
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Kirche St. Martin und St. Rosa, Wißmannsdorf

St. Martin und St. Rosa Wißmannsdorf

Wißmannsdorf und seine Kirche werden urkundlich im Jahre 1325 erstmals genannt. Der Chor und das zweischiffige Querhaus sind die jüngeren und heute dominierenden Teile. Sie wurden schon vor 1912 vom Trierer Regierungsbaumeister Mendgen geplant, aber erst von der Bezirksregierung genehmigt, nachdem 1913 der Völklinger Architekt Eisenhardt einen ausführlichen Erläuterungsbericht verfasst, Änderungswünsche berücksichtigt und der Bitburger Abgeordnete Wallenborn beim Oberpräsidium der Rheinprovinz in Koblenz interveniert hatte. Der Erste Weltkrieg ließ dann erst 1920 bis 1922 die Bauausführung durch den in der Pfarrei ansässigen Bauunternehmer Jakob Marx aus Koosbüsch zu. Diese jüngsten Bauteile wurden als Erweiterungsbau einem barock-neuromanischen Saal von 1784 bzw. 1880 angefügt, dessen drei westliche Achsen erhalten blieben. Die beiden vorderen mit Eingangsseite und Dachreiter sind durch schmale, hohe Rundbogenfenster gekennzeichnet, das anschließende Schiffsjoch ist der erhaltene Rest des Barockbaues von 1784. Diese älteren Teile bilden den Westarm der heutigen Kirche, dessen Grundriss Kreuzesform zeigt. Der Erweiterungsbau von 1921/22 ist in neobarocken Formen dem älteren Bauteil geschickt angeglichen. Sein Chor schließt gerade und zeigt, ebenso wie das Querhaus, große Rundbogenfenster mit Kämpfer- und Keilsteinen, im Querhaus stehen darüber zusätzlich Rundfenster.
Im Inneren bestimmt der Erweiterungsbau von 1921/22 den Raumeindruck. Flache Korbbögen –unter den Seitenarmen sind sie von Mittelstützen geteilt — grenzen nach allen vier Richtungen ein zentrales Joch, quasi eine Vierung, aus. Diese zeigt das Hauptstück der ursprünglichen Ausmalung von 1923, die der Malerpastor Christoph März — ausführte. Er war ein Freund des damaligen Wißmannsdorfer Pfarrers und Bauherrn Antonius Cordie und ist vor allem durch die Ausmalung seiner Pfarrkirche in Eschfeld bei Arzfeld bekannt. 1958 wurde seine Wißmannsdorfer Ausmalung überstrichen, 1986 zum größten Teil wieder freigelegt. Im Vierungsjoch ist der Hl. Martin, der vor dem Stadttor von Tours seinen Mantel mit dem Bettler teilt, abgebildet. Im Hintergrund ist Wißmannsdorf ganz naturalistisch als Stadt Tours abgebildet.

Leider wurde 1958 die ganze Ausstattung, die Pfarrer Cordie zusammengetragen hatte, entfernt. Sie stammte zumeist aus dem 18. Jahrhundert. Darunter befanden sich mehrere Barockaltäre, die ursprünglich in Nachbarorten standen. Der Hochaltar von 1739 war ein Werk des Meisters Nikolaus Littgen aus Neuerburg und stammte aus der alten Kirche in Biersdorf. Heute ist das wertvolle Kunstwerk in Bickenbach im Hunsrück aufgestellt.
An der Chorwand hängt jetzt ein Kruzifix des Wißmannsdorfer Bildhauers Franz Josef Leisen von 1959. Die Assistenzfiguren, Johannes und Maria, vollendete nach seinem Tod 1975 sein Sohn Matthias Leisen.

Filialkirche St. Lucia, Brecht

Filialkirche St. Lucia Brecht

Urkundlich ist Brecht im Jahre 1383 erstmals genannt, seine Kapelle wird 1570 erwähnt. Heute besteht sie aus einem spätgotischen Chor, der um 1950 zu einem Turm aufgestockt wurde, und dem wohl um 1800 nur barockisierten kleinen Schiff. Der Turm trägt ein Pyramidendach, sein Obergeschoss zeigt gekuppelte Rundbogenfenster als Schallarkaden. Den Chor im Turmuntergeschoss gliedern teilweise noch die ursprünglichen spätgotischen Spitzbogenfenster. Das Schiff wird auf jeder Längsseite von nur einem Rundbogenfenster gegliedert; seine Westfront trägt über dem abgewalmten Giebel einen Dachreiter und als einzige Gliederung ein spätgotisches, im Kielbogen schließendes Portal. Es stammt wohl vom Vorgängerbau.

Die Einzelformen des Kreuzrippengewölbes im Chor datieren diesen ins 16. Jahrhundert. Eine neugotische Altarmensa trägt das wichtigste Stück der Ausstattung, eine knapp unterlebensgroße barocke Kreuzigungsgruppe. Sie wurde bei der letzten Kirchenrenovierung 1977 neu gefasst. In dieser Zeit entstand auch die heutige Holzdecke des Saales in Form einer flachen Tonne. Chor und Schiff sind durch einen halbrunden, gedrückten Triumphbogen miteinander verbunden. In beiden Bauteilen finden sich Fensterverglasungen des Trierer Künstlers Jakob Schwarzkopf von 1955.

Filialkirche St. Lukas und Fides, Spes et Caritas, Hermesdorf

Filialkirche St. Lukas und Fides, Spes et Caritas Hermesdorf

Für das 1103 urkundlich erwähnte Dorf ist eine Kapelle erst 1713 belegt. Der heutige Bau entstand 1952/53; er wurde vom Architekten Peter Christmann, Trier, geplant. An einen Rechtecksaal von drei Achsen schließt sich ein niedriger, eingezogener, gerade schließender Chor an, an dessen Südflanke ein dreigeschossiger Turm mit Pyramidendach steht. Rundbogenfenster im Schiff und im Turmobergeschoß, ein Rundfenster auf der Nordwand des Chors und ein einfaches Rundbogenportal gliedern den schlichten Bau.

Die flach gedeckten Innenräume verbindet ein weiter Segmentbogen. Das einfache Inventar und die Fensterverglasung mit teils symbolischen, teils figürlichen Darstellungen der Sakramente und — im Chor — der Verkündigung an Maria von Rudi Schillings stammen aus der Erbauungszeit. Das Altarkreuz und die Marienfigur — beide aus Holz — schuf der Bildhauer Franz-Josef Leisen aus Wißmannsdorf.

Filialkirche Hl. Josef der Arbeiter, Koosbüsch

Filialkirche St. Lukas und Fides, Spes et Caritas Hermesdorf

Der seit 1832 als Neugründung entstandene Ort erhielt erst 1959/60 nach Plänen von Hans Geimer, Bitburg, eine eigene Kirche. Der vierachsige Rechtecksaal mit Nordwestturm bildet an seiner geraden Ostwand eine vorgemuldete Altarnische aus. Den unsymmetrischen Baukörper –er besitzt auf der Nordseite Nebenräume, die seitenschiffartig zusammengefasst sind- deckt ein flaches Satteldach, das im Inneren holzverkleidet ist. Hochrechteckige Fenster, im Ostteil hohe, schmale Fensterbahnen, belichten den Raum von der Südseite her. Ihre Verglasung haben L. und H. Leibner, Gerolstein, entworfen.