QUAE EST IN TEMPORE
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Kirche St. Martin, Bickendorf

St. Martin Bickendorf

Erst für 1330 ist in dem 832 erstmals erwähnten Ort Bickendorf eine Kirche überliefert. Der heutige neugotische Bau ersetzt einen Vorgänger des 16. und 18. Jahrhunderts. Er wurde 1896/97 von dem Saarbrücker Architekten Wilhelm Hector aus rotem Sandstein errichtet und orientiert sich an der Gotik des späteren 13. Jahrhunderts. Sein klarer Baukörper wird von Strebepfeilern und einfachen Spitzbogenfenstern gegliedert und dominiert mit seinem viergeschossigen Chorflankenturm das Ortsbild. Nur die beiden Turmobergeschosse und die unsymmetrische Eingangsfassade mit Vorhalle, kleinem Treppenturm und breitem Spitzbogenfenster zeigen reichere Bauzier.

Den vierjochigen Saal gliedern Wandvorlagen, die die Gurtbögen und die Kreuzrippen des Gewölbes aufnehmen. Den eingezogenen Chor — er zeigt noch originale neugotische Verglasung und deckt ein Rippengewölbe auf runden Vorlagen mit Blattwerkkapitellen.
Eine barocke, 1738 datierte steinerne Altarwand mit seitlichen Portalen aus dem Vorgängerbau fand 1930 hier Platz, das neugotische Hochaltarretabel — eine Stiftung des Trierer Weihbischofs Karl Ernst Schrod, der aus Bickendorf stammte, von 1898 steht heute unter der Empore.
Der Flügelaltar enthält Reliefs des letzten Abendmahls und der Kreuzigung des Ateliers Port, Münstermaifeld/ Augsburg. Seine Türen sind innen mit alttestamentlichen Patriarchen, außen mit Heiligen bemalt.

Aus der Erbauungszeit der Kirche stammen auch Kanzel, Beichtstuhl, Orgelprospekt und Gestühl. Die Grabplatte des 1758 verstorbenen Gutsherrn Alexander du Sartz und seiner Frau Anna Maria Veyder dient als Antependium für den kleinen Altar der Vorhalle.

Nach statischen Problemen im Kirchengebäude musste die Kirche am 24. Juni 2018 geschlossen und eine fast zweijährigen Renovierungsphase erleben. Es wurde eine statische Ertüchtigung im Kircheninneren und des Dachstuhls vorgenommen. Dem schloss sich eine komplette Innenraumsanierung der Kirche an. Des Weiteren wurden Überarbeitungen der Kirchendächer (dabei zweidrittel des Kirchendachs mit spanischem Naturschiefer neu eingedeckt) und des Turmhelms vorgenommen.

Eine komplette Leitungserneuerung Elektro in der Kirche, die Anbringung eines Blitzschutzes, der Austausch der Heizungsanlage, die Überarbeitung der Parkettflächen für die Sitzbänke, eine umfangreiche Orgelsanierung und die Neueinrichtung der Taufkapelle waren wesentliche Bestandteile dieser Renovierungsmaßnahme.
Am 7. März 2021 erfolgte die Wiederinbetriebnahme der Kirche durch Weihbischof Franz Josef Gebert und Pfarrer Berthold Fochs.

Filialkirche St. Hubertus, Nattenheim

Filialkirche St. Hubertus Nattenheim

Die neuromanische Kirche wurde 1875 nach einem Entwurf von Kreisbaumeister Peter Julius Wolff errichtet. Sie erhebt sich mitten im Dorf über einer mit Zypressen bewachsenen Terrasse. In dem Kalksteinquaderbau mit Sandsteinhauwerk haben sich Teile der Ausstattung und Reste der originalen Raumfassung (Quaderung) unter der weissen Tünche erhalten. Vor der Kirche befindet sich ein Taufstein des 18. Jahrhundert aus dem Vorgängerbau. Für den 759 erstmals schriftlich genannten Ort wird eine Kapelle erst 1570 erwähnt. Die heutige Kapelle in der Ortsmitte ist von meist gut erhaltenen Bauernhöfen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts umgeben. Der neuromanische Kalksteinbau zu drei Jochen mit eingezogenem fensterlosem Chor wird von abgetreppten Strebepfeilern und von Rundbogenfriesen unter der Traufe und am Giebel gegliedert. Über dem Säulenportal ist er durch ein Chronogramm in das Jahr 1875 datiert. Ein Drillingsfenster, eine kleine Fensterrose und ein Dachreiter bereichern zusätzlich die Eingangsfront. Innen nehmen abgetreppte Wandvorlagen die Gurtbögen und Kreuzrippengewölbe auf. Das Rippengewölbe des Chors sitzt auf Konsolen. Der neuromanische Schreinaltar ist eine Stiftung des Pfarrers Sifferath und trägt Figuren des heiligen Hubertus und der Katharina. Beachtung verdienen auch die Dekorationsfriese an Triumphbogen und Empore sowie deren neuromanische Kapitelle.