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Kirche St. Remigius, Oberweis

Pfarrkirche St. Remigius, Oberweis

Für das 801/802 urkundlich erstmals genannte Dorf wird eine Kirche um 1330 genannt. Der heutige neuromanische Bau entstand in den Jahren 1897/98 nach Plänen des Düsseldorfer Architekten Joseph Kleesattel. Er schuf einen Saalbau zu vier Achsen mit niedrigerem, eingezogenem Chor, der dreiseitig schließt, und vorgestelltem dreigeschossigem Westturm. Als Vorbilder dienten rheinische Kirchen der Spätromanik. Typisch hierfür sind insbesondere das Rhombendach des Turms und die am ganzen Bau verwendeten Strebepfeiler, die Rundbogenfenster und die Rundbogenfriese im Bereich der Traufen. Diese Zierglieder sind in rotem Sandstein von dem Putzbau abgesetzt. Weit in die Landschaft wirkt der mächtige Turm mit seinen vier Giebeln und den Drillingsarkaden im Glockengeschoß.
Im Rundbogenportal wurden die Kapitelle der eingestellten Säulen und das Bogenfeld nicht vollendet. Von den ursprünglichen Türblättern stammen noch die prächtigen eingerollten Beschläge.

Über das Turmuntergeschoß — es dient als Eingangshalle — betritt man das Kircheninnere. Abgetreppte Pilaster nehmen die kräftigen Quergurte und die Kreuzrippen des Gewölbes sowie die Schildbögen der Längsseiten auf und markieren die vier längsrechteckigen Joche. Im Chor ruhen Schildbögen und Rippen auf Konsolen. Die Ausstattung entstammt zum großen Teil der Erbauungszeit. Zu ihr gehören vor allem die neuromanischen Baldachinaltäre aus Holz mit Figurennischen, der reich geschnitzte Beichtstuhl, die Holzempore und die Kreuzwegstationen.

Aus dem Vorgängerbau stammen der Taufstein und ein in die Westwand eingelassenes Relief. Es zeigt die Errettung der Armen Seelen aus dem Fegefeuer durch den Kreuzestod Christi und ist vor 1700 entstanden. Heiligenfiguren aus dem späten 19. Jahrhundert — insbesondere in der reichen Schreinarchitektur der Altäre — runden die Ausstattung ab.

Die heutige Raumfassung, die die Architekturgliederung des Raumes betont, entstand bei der letzten Restaurierung 1990/91.

Kapelle bei der Kirche am Brechter Weg

Die von zwei Kastanienbäumen stimmungsvoll gerahmte Kapelle steht am Hang des Kirchhofs. Eine große Rundbogennische wird von einem vorspringenden Flachgiebel mit dreiseitig abgewalmtem Schieferdach gerahmt. Auf der Giebelfront befindet sich die Inschrift „Crux S. Missionis ab anno 1733“. Sie wurde bei der letzten Restaurierung 1986/87 aufgedeckt und besagt, dass der Kapellenbau zur Aufnahme eines Missionskreuzes errichtet wurde. Er enthält ein großes Schaftkreuz aus rotem Sandstein, das inschriftlich ins Jahr 1724 datiert ist. Sein Reliefschmuck (Engelsköpfe, Fruchtgehänge und Ornamente) zeigt auch das plastische Relief eines Heiligen mit Buch. Vor dem Kruzifix kniet eine Maria Magdalena; andere ursprünglich sicher vorhandene Assistenzfiguren fehlen heute.

Marienkapelle auf dem Kuhberg

Südöstlich über dem Dorf liegt der rechteckige Bau aus gelbem Kalkstein. Er wurde im Jahr 1948/49 als Votivkapelle zum Dank für glückliche Heimkehrer aus dem letzten Krieg errichtet. Eine kleine Vorhalle auf achteckigen Pfeilern schützt das Rundbogenportal, ein kleiner Zwiebelturm als Dachreiter krönt das abgewalmte Dach. Das Innere wird von drei Rundfenstern belichtet und enthält eine große, qualitätsvolle Skulptur aus Wißmannsdorfer Rotsandstein, die die Schmerzhafte Muttergottes mit ihrem toten Sohn auf dem Schoß zeigt. Ein damals vorübergehend in Oberweis ansässiger Bildhauer schuf sie und die beiden Reliefs vor der Kapelle mit Motiven der Sieben Schmerzen Mariens.